Müdigkeit
Müdigkeit tritt normalerweise bei Schlafmangel oder nach längerer Anstrengung auf.
Kommt es allerdings trotz ausreichendem und erholsamen Schlafes und ohne nennenswerte körperliche und geistige
Anstrengungen zu einer chronischen Müdigkeit oder Erschöpfung können unterschiedliche Erkrankungen ursächlich
sein.
Neben einer körperlichen Ermüdbarkeit kann es zu Unlust und verminderter Motivation und einer verminderten
geistigen Leistungsfähigkeit kommen.
Physiologische Ursachen für Energielosigkeit und Müdigkeit betreffen häufig einzelne Organe oder Organsysteme.
Allgemein gilt, dass es sich bei Müdigkeit um ein sehr unspezifisches Symptom handelt. Es kann prinzipiell bei fast
jeder Erkrankung auftreten. Bei einigen Erkrankungen leiden Patienten jedoch verstärkt unter diesen Symptomen.
Akute Infektionen und chronische Entzündungen werden vom Immunsystem bekämpft und dabei wird sehr viel Energie
aufgewendet.
Erschöpfung und Müdigkeit sind das Signal, dass der Körper Ruhe braucht, um die Erkrankung zu besiegen. Auf der
anderen Seite kann ein Mangel an Vitaminen und Spurenelementen Müdigkeit verursachen. Dies tritt zum Beispiel auf
bei Vitamin B12-, Folsäure- und Eisenmangel. In der Folge kommt es in allen drei Fällen zu einer Anämie (Blutarmut)
mit verringerter Sauerstoffversorgung. Dadurch fühlt sich die betreffende Person schwach und müde.
Herz- und Lungenleiden führen ebenfalls häufig zu einer gestörten Sauerstoffversorgung sowie zu Schlafstörungen
und Angstzuständen. Unruhiger Schlaf zehrt den Körper weiter aus und verursacht eine allgemeine Schwäche. Eine
weitere Ursache für Energielosigkeit und Müdigkeit kann eine Störung der Schilddrüse sein. Ein Mangel an TSH
(Schilddrüse-stimulierendes Hormon) im Gehirn oder die ungenügende Bildung von Schilddrüsenhormonen führt zur
sogenannten Schilddrüsenunterfunktion.
Da das Organ jedoch die Schaltstelle des Energiestoffwechsels des Menschen ist, können Energiereserven nicht
mehr angelegt werden. In der Folge fehlt es dem Patienten an Kraft und Antrieb. Erschöpfung und Müdigkeit sind die
Folge. Besonders wichtig ist im Zusammenhang mit Problemen der Schilddrüse, dass Tumore im Gehirn oder im Organ
zusätzlich ausgeschlossen werden sollten.
Weiterhin wäre zu denken an: Ein Schlafapnoesyndrom (Schlafmangel aufgrund von Atemstörungen während des
Schlafes), Darmerkrankungen (z.B. Zöliakie), Diabetes mellitus, Leberentzündungen (=Hepatitis), in seltenen Fällen
bei Krebserkrankungen und bei psychischen Störungen wie Depressionen und Angstzuständen auf.
Außerdem kann es bei der Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Antihistaminika, Neuroleptika, Antidepressiva),
bei Alkoholkonsum und bei Belastung durch Umweltgifte (z.B. Blei, Kohlenmonoxid) zu einer vermehrten Müdigkeit
kommen.
Die maximale Ausprägung von Müdigkeitsbeschwerden ist das chronische Müdigkeitssyndrom (=chronisches
Erschöpfungssyndrom=chronic fatigue syndrome).
Hierbei besteht über Monate bis Jahre eine deutliche Leistungsminderung, die durch geistige und körperliche
Erschöpfung entsteht. Im Schlaf kommt es kaum zur Erholung, es bestehen Denk-, Konzentrations- und Sehstörungen,
sowie Schmerzen und depressive Verstimmungen. Eine genaue Ursache ist noch nicht bekannt, vermutet werden
Infektionen, Immundefekte oder psychosomatische Probleme.
Psychisch gehen vor allem das Burnout-Syndrom, Depressionen sowie Lichtmangel mit Mattigkeit und erhöhtem
Schlafbedürfnis einher. Dabei sind häufig hormonelle Regelkreise gestört, die Stimmungen und den
Wach-Schlaf-Rhythmus betreffen.
Burnout oder allgemeiner Stress führen zu einer Dauerbelastung des Körpers und zur Auslösung der sogenannten
Fight-and-Flight-Reaktion, deren Hauptspieler das Adrenalin ist. Unter dem ständigen Einfluss von Adrenalin und
Cortison werden die Energiereserven des Körpers stark belastet. In der Folge kommt es zu Energiemangel und
Müdigkeit. Ein weiterer äußerer Einfluss ist Lichtmangel. Dieser herrscht vor allem, wenn im nordeuropäischen
Winter die Tage kürzer werden und die Sonne weniger scheint.
Das Gehirn reagiert auf die Dunkelheit mit der verstärkten Bildung von Melatonin, welches für eine dauerhafte
Müdigkeit sorgt und sogar in eine Winterdepression führen kann.
Allgemeine Maßnahmen bei Müdigkeit
Schlafen Sie so viel wie möglich (s. Schlaflosigkeit). Machen Sie
regelmäßig Entspannungsübungen.
Leben Sie nach den Prinzipien einer gesunden Ernährung und reduzieren Sie Zucker und
Genussmittel.
Essen Sie regelmäßig und auch zwischendurch kleine Eiweißsnacks.
Suchen Sie einen Arzt oder Heilpraktiker auf, um sich auf Blutarmut, zu niedrigen Blutzucker oder schlechte Verdauung
untersuchen zu lassen.
Unterstützend:
B-Vitamine, 1 g Bioflavin, 3mal täglich 2 Kapseln Vitamin E zu je 100 I.E., Mineralstoffe und 3mal täglich 2
Seetangtabletten.
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