Darmentzündungen

Es handelt sich bei einer Darmentzündung um die entzündliche Erkrankung von dem Darm und genauer gesagt von dem Dünndarm. Eine Darmentzündung wird auch als Enteritis, infektiöse oder entzündliche Darmerkrankung oder als Darminfektion bezeichnet.

Es kommt oftmals vor, dass nicht nur der Dünndarm betroffen ist und auch der Dickdarm oder der Magen betroffen sind. Dann ist die Rede von einer Enterokolitis beziehungsweise Gastroenteritis und an dieser Gastroenteritis leiden besonders Kinder sehr häufig. Durch Viren werden dabei circa ein Drittel von infektiösen Durchfallerkrankungen verursacht. Die Norwalk-Viren, Adenovieren und Rotaviren sind die häufigsten Erreger und auch Coxsackieviren, Grippeviren und Echovieren kommen nicht selten vor.

Eine entzündliche Reaktion des Körpers wird verursacht, wenn die Viren in den Darmzellen eindringen. Während der entzündlichen Reaktion zerstören die menschlichen Abwehrzellen die befallenen Darmzellen oder beeinflussen deren Funktion.

Die Symptome von einer Darmentzündung

Die Darmentzündung kann unterschiedliche Ursachen haben und sie kann:

  • autoaggressiv
  • allergisch
  • aktinisch = durch Bestrahlung
  • chemisch = toxisch
  • mikrobiell sein.

Chemisch bedeutet toxisch, aktinisch bedeutet durch Bestrahlung, autoaggressiv ist eine Reaktion von dem Immunsystem gegen eigene Körperzellen und mikrobiell kann durch Protozoen, Pilze, viral oder bakteriell bedingt sein.

Durchfall ist das Hauptsymptom von einer Darmentzündung und dies ist oft mit Erbrechen und Übelkeit kombiniert. Zusätzlich können Fieber, Bauchschmerzen und Darmkrämpfe entstehen.

Durch einen zunehmenden Salz- und Flüssigkeitsverlust treten dann Zeichen von Wasserentzug und eine Verschiebung von dem Säure-Basen-Gleichgewicht auf. An dieser Stelle sollte der Kreislaufschock, Wadenkrämpfe, Antriebslosigkeit und Müdigkeit erwähnt werden. Es gibt einige klinische und eindeutige Hinweise und Symptome, welche aus dem Aufenthalt im Ausland resultieren können, doch der Erregernachweis im Stuhl ist gerade bei Verdacht auf parasitäre oder bakterielle Ursache von Bedeutung. Auf den Erregernachweis wird bei einem Verdacht auf Viren verzichtet, denn dies hat keine Konsequenzen auf die Therapie. Die Viren gelten gerade bei Kindern sehr oft als Auslöser einer Darmentzündung. Sehr aussagekräftig können auch Informationen wie eine eventuelle Medikamenteneinnahme, die Konsistenz und Farbe von dem Stuhl, das Volumen von dem Stuhl und die Frequenz und der Zeitpunkt der Entleerungen des Darms sein.

Eine durch Pilze verursachte Entzündung

Bei einem Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem können Pilze eine Darmentzündung hervorrufen.

Die Darmentzündung durch Bestrahlung

Im Rahmen einer Krebstherapie können sich die empfindlichen Darmzellen durch die Bestrahlung leicht entzünden. Nachdem diese sich jedoch auch gut wieder regenerieren, kann die Entzündung auch schnell wieder ausheilen.

Die allergisch bedingte Darmentzündung

Eine Darmentzündung kann auch durch die Reaktion auf ein bestimmtes Nahrungsmittel ausgelöst werden. Im Allgemeinen heilt die Darmentzündung bei Verzicht auf dieses Nahrungsmittel aus.

Die Darmentzündung autoimmun bedingt

Falls sich das eigene Immunsystem gegen den Darm richtet und eine Entzündung entsteht, dann verläuft diese chronisch. Colitis Ulcerosa und Mobrus Crohn sind diese chronischen Darmentzündungen.

Eine Darmentzündung durch Antibiotika

Durch Antibiotika kann eine Darmentzündung entstehen, denn es werden auch die nützlichen Bakterien der Darmflora abgetötet. Wässriger Durchfall ist das Symptom für diese Darmentzündung. Im Normalfall heilt die Darmentzündung nach Beendigung der Behandlung mit Antibiotika wieder aus. Probiotische Mikroben wie beispielsweise das lactobacillus können zur Vorbeugung genommen werden. Diese sorgen für eine schnellere Heilung, mildern die Symptome und verhindern eine Darmentzündung.

Die durch Parasiten verursachte Darmentzündung

Von dem Einzeller Giardia Lamblia wird die Darmentzündung Lamliasis hervorgerufen. Die Ansteckung erfolgt durch verunreinigte Lebensmittel oder durch Schmierinfektion. In der Regel werden keine Symptome verursacht. Nur wer zu wenig Magensäure bildet, der hat mit Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Blähungen und starken Bauchschmerzen zu kämpfen. Nachdem Lambliasis chronisch werden kann und durch die hohe Ansteckungsgefahr sollte mit Antibiotika behandelt werden. Nicht nur durch Bakterien wird Ruhr übertragen, sondern auch durch Amöben. Harmlos ist die Minuta Form der Amöbenruhr, doch die Magnaform kann schwere Formen annehmen. Bei der Amöbenruhr sind Durchfall mit Schleim und Blut, allgemeine Schwäche, Krämpfe und Bauchschmerzen die Symptome. Gut behandelt uns ausheilen kann die Amöbenruhr bei früher Erkennung. Schwerwiegende Komplikationen können ohne Behandlung auftreten und dazu gehören Hirn- und Leberabszesse, eine Entzündung der Dickdarmschleimhaut oder ein Darm und selten sogar toxische Megakolon. Bei dem toxischen Megakolon handelt es sich um eine Erweiterung von dem Dickdarm mit Gefahr von dem Durchbruch und zusätzlich tritt ein Schockzustand und hohes Fieber auf. Mit einer speziellen Medikamentenkombination wird Amöbenruhr behandelt und diese sind Paroromomycin, Tinidazol oder Metronidazol.


Der Verlauf einer Darmentzündung

Falls die Erkrankung mit Durchfällen nach einer erfolgten Therapie noch eine längere Zeit anhalten, dann sollten die Medikamente überprüft werden. Wird eine Ursache durch Medikamente ausgeschlossen, dann können weitere Abklärungen auf Diarrhö erfolgen. Dann wird eine hormonelle Ursache und eine chronisch entzündliche Darmerkrankung wie Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn untersucht. Zum Beispiel könnte eine Schilddrüsenüberfunktion eine hormonelle Ursache darstellen. Den Durchfall über einen längeren Zeitraum könnte dann auch ein bösartiger oder gutartiger Tumor, sprich Darmkrebs, verursachen.

Die meisten Enteritiden heilen besonders bei Erwachsenen nach einigen Tagen ohne Folgen wieder aus. Schneller kommt es bei Kindern zu Komplikationen, welche keine langfristigen Konsequenzen nach einer guten Behandlung haben sollten. Je nach Krankheitskeim, gerade Lamblien oder Amöben, müssen Tropenrückkehrer bei der Erkrankung mit einer größeren Hartnäckigkeit rechnen. Durch das weite Erregerspektrum kann es bei immungeschwächten Personen wie beispielsweise AIDS-Patienten zu schwer kontrollierbaren und langandauernden Durchfällen kommen.

Die Komplikationen bei einer Darmentzündung

Aufgrund des hohen Körperwasseranteils sind gerade Kleinkinder und Säuglinge bei der Darmentzündung sehr stark durch eine Entwässerung gefährdet. Störungen der Blutzusammensetzung und des Kreislaufs können sich bereits nach heftigem und relativ kurz andauerndem Durchfall bemerkbar machen. Dies äußert sich durch einen zunehmenden Verlust des Bewusstseins und durch Müdigkeit. Mit dem rechtzeitigen Gang zum Arzt darf an dieser Stelle nicht gewartet werden.

Die möglichen Folgen von einer Darmentzündung

Im Falle von inadäquater Flüssigkeitszufuhr und Durchfallerkrankungen, die länger anhalten, können bei Erwachsenen und Kindern Schäden an den Nieren wie zum Beispiel eine akute Niereninsuffizienz und ein zunehmendes Kollapsrisiko auftreten. Die Gefahr von Gerinsselbildungen mit anschließender Gefässverschließung und Verschleppung birgt die Eindickung des Blutes als Gefahr in sich. Eine Blutvergiftung mit sehr hohem Fieber kann durch invasive Erreger hervorgerufen werden. In verschiedene Organe gelangen dadurch Keime und können Abszesse bilden. In dem Körper verursachen einige Erreger eine Autoimmunreaktion, wo von dem fehlgeleiteten Immunsystem körpereigene Zellen angegriffen werden. Herz, Gelenke, Augen und Haut sich meist betroffen.

Die Behandlung und Vorbeugung einer Darmentzündung

Bei einer Darmentzündung hat die Korrektur von dem Salz- und Wasserverlust die oberste Priorität. Mit Hilfe von Schleimsuppen, die mit Kochsalz angereichert sind oder mit Hilfe von Tee kann dies erreicht werden. Die gleichzeitige Aufnahme von Traubenzucker und Salz kann empfohlen werden und dies beispielsweise durch ein Glas Cola und den Verzehr von Salzstangen. Die Aufnahme von Elektrolyten wird durch diese Glukose den Darmzellen ermöglicht. Von der WHO sind auch vorgefertigte Flüssigkeiten aus dem Handel empfohlen, die eine perfekte Zusammensetzung von Elektrolyten, Wasser und Glukose bieten.

Von jeder oralen Aufnahme muss in schweren Fällen der Darmentzündung Abstand genommen werden, denn die Situation könnte sich durch Erbrechen verschlimmern. An dieser Stelle hilft nur die intravenöse Gabe direkt in die Blutbahn von speziellen Lösungen. Auf Essen sollte bei einem akuten Durchfall gesamt verzichtet werden. Im Anschluss erfolgt der Nahrungsaufbau mit pürierten Lebensmitteln, Haferschleim und Zwieback mit Schwarztee. Die Organe für die Verdauung werden durch die gute Verträglichkeit der Speisen entlastet und zusätzlich wird der Prozess der Selbstheilung unterstützt und wertvolle Bestandteile werden geliefert.

Eine medikamentöse Therapie

Den Einsatz von stopfenden Medikamenten kann die symptomatische Therapie auch umfassen und dazu gehört beispielsweise Imodium. Nachdem die Ausscheidung von Erregern verzögert wird, sollte der Mitteleinsatz allerdings nur kurzfristig wie beispielsweise für eine Reise verwendet werden. Nur wenn durch den Arzt ein Erregernachweis durchgeführt wurde, dann kann die Gabe von Antibiotikum erfolgen. Nur auf diese Art und Weise kann gezielt gegen einen Keim gekämpft werden und die natürliche Darmflora wird geschont. Jedoch ist der Einsatz von Medikamenten in den meisten Fällen nicht nötig.

Die Vorbeugung von einer Darminfektion

Das Risiko einer Ansteckung kann durch den gezielten Umgang mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Körperhygiene stark reduziert werden. Gerade im Ausland ist das Abkochen von dem Wasser aus den Leitungen sehr wichtig, das im Anschluss auch für das Putzen der Zähne verwendet werden sollte.

Es ist auch wichtig, dass nur durchgebratene, gekochte und frisch zubereitete Speisen verzehrt werden und ausschließlich original verschlossene Getränke verzehrt werden. Bei ungekochtem Wasser ist gerade bei warmen Umgebungstemperaturen Vorsicht geboten. Dabei gilt besondere Vorsicht bei kalten, halbgegarten oder rohen Speisen wie Fleisch, Meeresfrüchte und besonders Fisch. Auch Soßen aller Art stellen eine Gefahr dar und gemieden sollten bereits vorgeschälte Früchte und Melonen und Salate werden. Bereits seit längerem existieren Impfseren gegen Cholera und Typhus und durch die große Variationsbreite der Erreger bieten diese einen geringen Schutz. Nachdem jeder Impfstoff auch ein gewisses Risiko mit sich bringt, sind Impfungen nur sehr bedingt zu empfehlen.